Ist dir im Zusammenhang mit CBD-Produkten schon einmal der Begriff „Entourage-Effekt“ begegnet - und du hast dich gefragt, was er bedeutet? Grob übersetzt könnte man sagen, dass „Entourage-Effekt“ „gemeinsam stark“ bedeutet. Denn nur, wenn in einem CBD-Öl die Terpene der Hanfpflanze und das CBD zusammenkommen, kann es seine volle Power und intensive Wirksamkeit entfalten. Man spricht bei diesen Produkten meist auch von einem „Vollspektrum-Öl“.
Für die Wissenschaftler war es zunächst gar nicht so leicht, das Geheimnis des Entourage-Effekts zu entschlüsseln. Denn die Bedeutung der mitwirkenden Terpene war noch nicht erforscht - und selbst heute gibt es diesbezüglich noch einiges zu tun.
Das erste Mal erwähnt wurde der Begriff „Entourage Effekt“ in einer Veröffentlichung von Raphael Mechoulam im Jahr 1998.1 Mechoulam ist ein israelischer Chemiker und Professor der Medizinischen Chemie der Universität in Jerusalem und bekannt für seine bahnbrechenden Untersuchungen der Hanfpflanze. Wir haben die Entwicklung der Forschungsberichte untersucht und bieten einen Überblick über das Thema.
Beim Entourage-Effekt handelt es sich um ein spezielles Wirkprinzip, dass die symbiotische Kraft unterschiedlicher Stoffe der Hanfpflanze beschreibt. Entourage bedeutet wörtlich übersetzt: „jemandes Umgebung“2 und genau darum geht es bei besagtem Effekt auch.
Die Idee ist, dass nicht ein einziger Wirkstoff innerhalb einer Gruppe essenziell für die Leistung ist, sondern das Zusammenspiel aller Gruppenmitglieder sich entscheidend auf das Endergebnis auswirkt. So in etwa kann man den „Entourage-Effekt“ zusammenfassen. Oder wie der berühmte griechische Allgemeingelehrte Aristoteles schon sagte: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.3
Im Fußball wird viel über die großen Stars der Teams geredet, jedoch häufig wenig über die anderen Mitspieler der Mannschaft. Dennoch kann man den Star nicht allein auf den Platz stellen und einen Sieg erwarten. Man kann auch nicht irgendwelche Mitspieler an seine Seite stellen. Die Chemie muss stimmen, wie man so schön sagt.
Derzeitige Forschungsergebnisse implizieren, dass dasselbe für den Star der Hanfpflanze gilt - CBD, oder ausgeschrieben Cannabidiol. Wenn man es ganz allein auf den Platz schickt, ist er seiner Aufgabe nicht gewachsen und kann nicht „gewinnen“. Nur gemeinsam mit den anderen Inhaltsstoffen der Pflanze kann CBD die gewünschten Wirkungen voll entfalten. Deshalb ist es so wichtig, dass das CBD in einem hochwertigen Produkt gemeinsam mit den Terpenen das Spielfeld des menschlichen Organismus betreten darf.
Wenn CBD-Öle hergestellt werden, wird in verschiedenen und teilweise recht komplexen Schritten zunächst das CBD extrahiert. Denn das CBD eine zentrale Rolle innerhalb der Wirkmechanismen ein. Doch wie du am Beispiel des Entourage Effekts gesehen hast, ist es allein längst nicht so stark wie gemeinsam mit anderen Pflanzenstoffen, insbesondere den Terpenen. Deshalb braucht ein hochwertiges Öl ebenso Terpene und andere Pflanzenstoffe, um optimal wirken zu können.
Obwohl die Hanfpflanze in den vergangenen Jahrzehnten immer stärker in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung gerückt ist, ist es bisher noch nicht gelungen, das komplexe Zusammenspiel der Pflanze exakt zu analysieren. Bei der Produktion von Vollspektrum Cannabisölen mit Entourage Effekt kann dieses Zusammenspiel also nur imitiert werden.
Dennoch deuten Untersuchungen darauf hin, dass es gewisse Gruppen von Stoffen in Hanf gibt, die nur gemeinsam ihre Rolle erfüllen können. Die Stoffgruppen, die interagieren, variieren allerdings je nach gewünschter Wirkung.
Hier bleibt noch zu erforschen, welche Pflanzenstoffe zusammen einen Entourage-Effekt bilden und wie sich diese Gruppen voneinander unterscheiden, um sie exakt und mit genauen Dosierungsanweisungen für verschiedene Beschwerdebilder einsetzen zu können. Bis die Forschung so weit ist, bis du am besten damit bedient, die sogenannten „Vollspektrum-“ oder auch „Pflanzenextrakt-Produkte“ zu verwenden. Denn sie bündeln quasi das gesamte Fußballteam der Pflanze.
Klar ist indes: Die Natur hat immer die Nase vorn. So sagt auch Russo, die detaillierten Untersuchungen rund um den Entourage Effekt der Hanfpflanze betreibt: „Die Pflanze macht es besser“. Damit meint er, dass der Mensch trotz aller Bemühungen wahrscheinlich niemals dazu in der Lage sein wird, das komplexe Zusammenspiel der Hanfpflanze in einem Öl detailgetreu zu imitieren.
Der Entourage-Effekt und die Terpene werden im Zusammenhang mit CBD-Öl meistens in einem Atemzug genannt. Denn sie scheinen unverzichtbar zu sein, wenn es darum geht, eine schnelle und anhaltende Wirkung zu erreichen.
Terpene sind natürliche Bestandteile der Hanfpflanze, deren Innenleben die Forscher immer wieder in Staunen versetzt. Bereits ernährungsphysiologisch ist die Hanfpflanze ein echtes Powerpaket sowohl für Menschen als auch für Tiere. Die Zellen der Keimblätter sind prall gefüllt mit hochwertigen Ölen, Protein in idealer, leicht verwertbarer Zusammensetzung, wichtigen Vitaminen und Chlorophyllen. In diesem Zusammenhang erstaunt es heute nicht, dass jene Bauern, die früher nicht nur ihr Vieh mit Hanf gefüttert haben, sondern auch selbst Hanfbrei zum Frühstück aßen, Seuchenzeiten besser überstehen konnten und resistenter gegenüber der Pest waren als jene, die Hanf nicht in ihren Speiseplan integrierten.
Hanfpflanzen enthalten darüber hinaus Terpene. Terpene sind organische Kohlenwasserstoffe, deren Kombination die jeweilige Duftnote der Hanfpflanzen bildet. Doch sie bieten noch mehr als nur Aroma: Terpene-Moleküle besitzen die herausragende Eigenschaft, die Blut-Hirn-Schranke des Menschen zu überwinden und dadurch direkt ins zentrale Nervensystem zu gelangen. Somit können sie ihre medizinischen Eigenschaften ohne Umwege entfalten und wiederum dem CBD dabei helfen, seine Wirkung zu intensivieren.
Die Terpene verstärken also den therapeutischen Effekt des Cannabinoid CBD und begünstigen damit seine Wirksamkeit. Man kann sich die Terpene wie Türöffner vorstellen, die dafür sorgen, dass das CBD an der richtigen Stelle seine Arbeit erledigen kann.
Auch für die Pflanze selbst haben die Terpene eine wichtige Aufgabe: Durch ihr intensives Aroma schützen sie die Hanfpflanze, indem sie Parasiten, Bakterien, Pilze und schädlichen Insekten abwehren. Übrigens verströmt jede Sorte von Nutzhanf einen anderen Geruch - von zitronig bis herb oder süßlich. Terpene kommen in allen Pflanzen vor und sorgen für ihr unverwechselbares Aroma. Wenn du zum Beispiel eine Orange schälst, verströmt sie ihre speziellen Terpene und diese wirken sofort auf dein Gemüt, da sie bis ins Nervensystem vordringen. Deshalb kann künstlich hergestelltes Orangen-Aroma nie den Duft einer echten Orange ersetzen. Die Aromatherapie macht sich die Wirkung der Terpene auf unseren Gesamtzustand längst zunutze. Um bei dem Beispiel mit der Orange zu bleiben: Ihr Geruch wirkt auf die meisten Menschen belebend, stimmungsaufhellend und beruhigend zugleich.
Terpene sind wiederum in unterschiedliche Gruppen unterteilt. So üben die so genannten Myrcen eine narkotisierende Wirkung aus, während die Limonen den Geist Wachkitzeln und die Beta-Caryophyllen die Nerven schützen und ihre Funktion stärken können.
Die Aufgabe der Terpene für die Pflanze besteht darin, ihr beim Überleben zu helfen, indem sie Schädlinge und Pilze abhalten. Die Terpene der Cannabis-Pflanze üben aber auch bestimmte Effekte auf den menschlichen Organismus aus. Bisher sind sich die Wissenschaftler zum Beispiel relativ einig darüber, dass das Terpen Myrcen mit dem berauschenden THC einen Synergieeffekt bildet. Myrcen kommt vor allem in den Indica-Sorten der Hanfpflanze vor.
Limonen sind verantwortlich für das Zitrusaroma vieler Pflanzen - so auch bei der Hanfpflanze. Die besondere molekulare Struktur der Limonen-Terpene kann bis ins menschliche Gehirn gelangen und fördert dort mentale Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, komplexes Denken und Konzentration.
Linalool hingegen - ein Terpen, das auch in der Lavendel-Pflanze zu Hause ist - hat eine angstlösende, beruhigende Wirkung. Außerdem scheint es in der Lage zu sein, Entzündungen zu hemmen und die Muskelentspannung zu begünstigen.
Auch die Humulene gehören zu den Terpenen der Hanfpflanze. Darüber hinaus wurden sie in Zimt, Oregano, dem vietnamesischen Koriander und Hopfen nachgewiesen. Humulente wirkt direkt auf den CB1- und CB2-Rezeptor des menschlichen Organismus und arbeitet deshalb dem CBD zu, ohne eine berauschende Wirkung auslösen zu können.
Insgesamt kommen rund 140 organische Kohlenwasserstoffe in der Hanfpflanze vor, von denen die genaue Wirkweise größtenteils noch erforscht werden muss. Möglicherweise bergen die Terpene auch medizinische Eigenschaften, die unabhängig vom Entourage-Effekt und der bisher bekannten Entourage Bedeutung im Zusammenspiel mit CBD sind und für Medikamente der Zukunft genutzt werden können.
Eine der sicherlich wichtigsten Eigenschaften von CBD ist die Fähigkeit, so mit dem menschlichen Nervensystem zu kooperieren, dass die Reizübertragung bei Schmerzen beeinflusst wird. Gerade bei chronischen Schmerzen kann es passieren, dass die Betroffenen häufig stärkere und länger anhaltende Schmerzen verspüren, als die Ursache sie auslösen dürfte. Manchmal ist dies sogar dann noch der Fall, wenn die Ursache gar nicht mehr existiert: Das Gehirn meldet weiter Schmerz, was den Alltag der Betroffenen überschattet und die Lebensqualität mindert.
Zahlreiche Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass durch die regelmäßige Anwendung von CBD chronische Schmerzen erträglicher werden und sich die Häufigkeit von Schmerzattacken mindert.
Deshalb sind CBD-Produkte vor allem bei Menschen beliebt, die unter Migräne, Rheuma, Arthritis und Fibromyalgie leiden.
Die häufigste Nebenwirkung von CBD ist für viele Anwender die erwünschte Hauptwirkung: leichte Müdigkeit und ein entspannendes Gefühl der Balance und Beruhigung. Deshalb nutzen immer mehr Menschen CBD-Produkte, um in stressigen Phasen zurück in die innere Ruhe zu finden, ihren Nachtschlaf zu fördern und ihre Einschlafschwierigkeiten auf natürliche Weise zu behandeln. Wissenschaftler halten es durchaus für möglich, dass CBD auch wegen seiner entspannenden Wirkung bei Schmerzpatienten so beliebt ist. Denn Entspannung ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass unser Körper wieder ins Gleichgewicht findet und Schmerzen samt den damit verbundenen Verkrampfungen sich auflösen können.
CBD kann jedoch auch den Appetit fördern und wird daher gerne von Krebspatienten während der Chemotherapie angewendet. Sie können dabei auch von den beruhigenden und schmerzlindernden Effekten des CBD profitieren.
Wenn du dich genauer mit den Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten von Cannabisöl beschäftigen möchtest, kannst du dich in diesem Blogartikel umfassend informieren.
Inzwischen gibt es zahlreiche CBD-Produkte unterschiedlicher Hersteller. Am begehrtesten bei den Verbrauchern sind nach wie vor die CBD Öle, die meist in unterschiedlichen Konzentrationen angeboten werden. Doch noch wichtiger als die jeweilige Konzentration ist die Qualität der Öle.
Wenn du Wert auf den Entourage Effekt und damit auf eine hohe Wirksamkeit legst, solltest du ein Öl wählen, dass nicht nur die einzelnen, isolierten Stoffe enthält. Produkte, die vom Entourage Effekt profitieren können, sind häufig gekennzeichnet mit den Namen „Pflanzenextrakt“ oder „Vollspektrum Produkt“. Diese spiegeln auf natürliche Weise die Stoffkombination der Hanfpflanze wieder und können so den Entourage-Effekt nutzen.
Darüber hinaus sollten sie eine zertifizierte Bio-Qualität aufweisen. Denn die Behandlung der Pflanzen mit Pestiziden und Chemikalien und belastete Böden können bei der Hanfpflanze eine besonders verheerende Wirkung haben, da sie Gifte aufnehmen kann wie ein Schwamm. Achte also auf eine Bio-Kennzeichnung und vergewissere dich, dass die Hanfpflanzen so regional wie möglich angebaut wurden.
Auch bei der Herstellung der Öle gibt es große Unterschiede. Ein Öl, das durch die so genannte „überkritische CO2-Extraktion“ gewonnen wurde, wurde schonend hergestellt und ist besonders reich an wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen.
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Fragestellungen.
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keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und
dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,
Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet
werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden
immer den Arzt Ihres Vertrauens!
Quellen:
1. Ben-Shabat, S., Fride, E., Sheskin, T., Tamiri, T., Rhee, M.-H., Vogel, Z., Bisogno, T., Petrocellis, L. de, Di Marzo, V., and Mechoulam, R., “An entourage effect: inactive endogenous fatty acid glycerol esters enhance 2-arachidonoyl-glycerol cannabinoid activity,” European Journal of Pharmacology, V. 353, No. 1, 1998, pp. 23–31.
2. “Duden | Entourage | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft,” 2020.
3. Aristoteles, “Metaphysik: VII 17, 1041b,” 11 pp.
4. “The Entourage Effect - David Mieri - YouTube,” 2020.
5. Russo, E. B., “The Case for the Entourage Effect and Conventional Breeding of Clinical Cannabis: No "Strain," No Gain,” Frontiers in plant science, V. 9, 2018, p. 1969.
6. Grof, C. P. L., “Cannabis, from plant to pill,” British journal of clinical pharmacology, V. 84, No. 11, 2018, pp. 2463–2467.
1 Esslöffel Hanf-Zitronengraß Tee (Die Hanflinge)
1/4 Zitrone
7 junge Pfefferminzblätter (am besten frisch gepflückt)
1 Teelöffel Bio-Dattelsirup
1 Würfel frischer Ingwer
Kochendes Wasser
Einen kleinen Würfel Ingwer schälen und in die Tasse legen. Eine Zitrone vierteln und ein Viertel in die Tasse pressen. Die Pfefferminzblätter sowie einen Teelöffel gefüllt mit Dattelsirup dazugeben. Dann in einen Teefilter einen Esslöffel Hanf-Zironengraß Tee geben und diesen in die Tasse legen. Mit kochendem Wasser aufgießen und umrühren.
Für optimalen Geschmack die Pfefferminzblätter nach 5 Minuten und den Hanf-Zitronengraß Tee nach 10 Minuten herausnehmen. Auf diese Weise hat er mir jedenfalls nach einigem Herumprobieren am besten gefallen. 😊
Wenn ihr dann nach dem Trinken noch ganz verrückt seid, dann kaut noch auf dem Ingwer herum, bis auch der weg ist. Geschmacklich ist das vielleicht eine fragwürdige Idee, aber gesund ist es und außerdem wird auf diese Weise nichts weggeworfen. Wenn ihr einen Garten oder ein paar Pflanzen habt, kann man den verwendeten Tee und die ausgekochten Pfefferminzblätter hervorragend als Dünger verwenden, sofern man sie vorher noch etwas zerkleinert.
Oft werden wir gefragt „was ist eigentlich der Unterschied zwischen Hanf und Cannabis?“ Wir antworten darauf häufig, dass Cannabis ein „High“ erzeugen kann und in Deutschland illegal ist und Hanf eine Nutzpflanze, die in Deutschland legal ist. Das ist zwar eine korrekte Antwort, aber sie beschreibt mehr das Ergebnis der Unterschiede zwischen Hanf und Cannabis als die Unterschiede selbst. Das liegt daran, dass es sehr schwer ist ein so komplexes Thema in einem Gespräch schnell und verständlich zu erklären. Deswegen haben wir uns die Zeit genommen, eine wissenschaftliche und gut verständliche Antwort auf den Unterschied zwischen Hanf und Cannabis zu liefern.
Umgangssprache scheint vielleicht auf den ersten Blick eine sonderbare Art, um herauszufinden, worin sich Hanf und Cannabis unterscheiden. Die „Sprache, die im täglichen Umgang mit anderen Menschen verwendet wird“1 hat jedoch einen großen Einfluss darauf wie wir die Welt wahrnehmen und auch darauf welche Worte wir selbst verwenden. Häufig ist das sogar wichtiger als Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften.
Wahrscheinlich hast du schonmal davon gehört, das eine Tomate eigentlich eine Frucht ist. Für einige Wissenschaftler und diesen einen Freund von dir, der einfach nicht aufhören kann das Thema aufzubringen, ist das ein wichtiges Thema. Jedoch werden die Supermärkte ihre Kategorisierung und die Behandlung von Tomaten als Gemüse nicht ändern und für die wenigsten Menschen ist dieser Fakt relevant. Deswegen bleibt die Tomate in der Umgangssprache ein Gemüse.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden alle Produkte der Pflanze die nicht als Rauschmittel verwendet werden als Hanfprodukte bezeichnet. Das ist gut zu sehen am Beispiel von Hanfsamen, Hanföl oder Dichthanf. Das Ergebnis ist das, was zählt. Ist das verwendete Öl ein Speiseöl und kann kein „High“ erzeugen, dann wird es „Hanföl“ genannt, unabhängig von der tatsächlichen Herkunft der Pflanze.
Produkte, die mit psychoaktiver Wirkung in Verbindung stehen werden häufig Cannabis genannt. Obgleich die berauschende Wirkung eigentlich nur in einem bestimmten Teil, nämlich der Blüte der Pflanze, zu finden ist. Trotzdem bezeichnet man nicht nur die Blüte dieser Pflanze mit dem Wort Cannabis, sondern auch gleich die ganze Pflanze. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Cannabis also eine Pflanze mit einer Blüte, die eine psychoaktive Wirkung hat. Diese beiden sind vernetzt. Wenn die Blüte nicht psychoaktiv ist, wird die Blüte nicht Cannabis genannt, sondern Aromablüte. Wenn die Pflanze keine psychoaktive Blüte trägt, wird sie nicht Cannabis genannt, sondern Hanf.
Die Bezeichnung „Cannabissamen“ steht ausschließlich für Samen, die zur Züchtung von bewusstseinsverändernden Pflanzen verwendet werden, nicht aber für Samen, die zum Verzehr gemacht sind. Die als Nahrungsmittel verwendeten Samen werden „Hanfsamen“ genannt. Auch steht „Cannabisöl“ ausschließlich für Öl mit medizinischem oder berauschendem Effekt, nicht aber für Speiseöl welches als „Hanföl“ bezeichnet wird. „Dichthanf“, Hanffäden, die man zur Abdichtung von Rohren benutzt, hat kein Gegenstück mit dem Namen „Dichtcannabis“. Das kommt daher, dass „Dichthanf“ rein für die industrielle Anwendung verwendet wird und es keine bewusstseinsverändernde Version dieses Dichtstoffes gibt.
Die biologische Perspektive ist weniger eindeutig, als man sich wünschen würde. Das liegt daran, dass die Hanfpflanze in vielen Teilen der Erde seit mehreren Jahrtausenden zu verschiedenen Zwecken kultiviert wurde. Die meisten Kulturen kannten oder benötigten nicht jede Nutzungsmöglichkeit der Hanfpflanze. Daher wurde die Pflanze auf der ganzen Welt zu unterschiedlichen Zwecken gezüchtet. Und so, durch eine Mischung von selektiver Züchtung durch die Menschen und natürlicher Auslese durch die Natur, entstanden viele verschiedene Unterarten der Pflanze.2–5 Das führt dazu, dass einzelne Pflanzen schwer zu unterscheiden und schwer in verschiedene Schubladen zu stecken sind. Aus diesem Grund gibt es zu jeder der folgenden Klassifizierungen einige Ausnahmen. Gemeinsam angewendet ergeben die hier vorgestellten Kategorien jedoch verlässliche Orientierung und werden deshalb auch in der Forschung und in Gerichten verwendet.
Die Systematik der Lebewesen ist eine Art die Tier- und Pflanzenwelt zu ordnen. Hanf ist darin der Name einer Gattung deren wissenschaftlicher Name „Cannabis“ lautet. Diese Gattung hat zwei Arten: Cannabis Sativa und Cannabis Indica, was die wissenschaftlichen Namen der Arten sind.6 Die erste Art ist Cannabis Sativa welche im Normalfall keine berauschende Wirkung hervorrufen kann wird in der Umgangssprache Hanf genannt. Cannabis Sativa zeichnet sich durch einen höheren CBD Gehalt und hohe industrielle Verwertbarkeit aus. Die zweite Art ist Cannabis Indica, die im Normalfall psychoaktive Blüten trägt und in der Umgangssprache Cannabis genannt wird. Cannabis Indica zeichnet sich durch höhere THC Level und geringe industrielle Verwertbarkeit aus.
Die mehrfache Vergabe der Namen Cannabis und Hanf in der "Systematik der Lebewesen" kann durchaus verwirrend sein. Deswegen zur Veranschaulichung ein Vergleich:
Wir alle gehören der Art Homo sapiens an. Doch nennen wir uns selbst in der Umgangssprache Menschen. Mensch, oder mit wissenschaftlichen Namen Homo, ist aber die Bezeichnung für die ganze Gattung der Menschen. Also bezeichnet Mensch (Homo) alle anderen ausgestorbenen Arten der Menschen ebenso wie uns. Dennoch nennen wir andere Menschen, wie z.B. den Homo Neanderthalensis nicht Mensch, sondern Neandertaler.
Besonders bei diesem Punkt gibt es in der Wissenschaft eine große Debatte,4 also seid nicht verwirrt, wenn ihr an anderer Stelle eine andere Aussage über die Einordnung der Hanfpflanze in die "Systematik der Lebewesen" hört. Die Debatte über die Klassifizierung von Hanf begann bereits 1785 mit Jean-Baptiste Lamarck6 und Carl Linnaeus und wird wohl auch noch einige Zeit geführt werden.
Wir haben uns entschieden diese These vorzustellen, um den Unterschied zwischen Hanf und Cannabis zu erläutern, weil sie logisch ist und außerdem gut als Faustregel funktioniert. Sie löst das Problem der Unterscheidung am besten, solange man sich nicht hauptberuflich mit
dieser Frage auseinandersetzt.
Ein Merkmal, in dem sich Hanf von Cannabis unterscheidet ist der Gehalt an THC und CBD und das Verhältnis in dem die beiden vorhanden sind.5–7 Dieses Verhältnis von THC und CBD Gehalt unterscheidet sich von Pflanze zu Pflanze. Beeinflusst wird es durch unterschiedliche Bedingungen beim Wachsen, aber vor allem durch Gene. Man kann also um herauszufinden ob es sich um Hanf oder Cannabis handelt den Gehalt und das Verhältnis von CBD und THC in der Pflanze messen. Man kann auch die entsprechenden Gene untersuchen die zu diesem Unterschied führen.
Es gibt Gene, die die Produktion von THC und CBD und deren Mengenverhältnis bestimmen. Diese Gene entscheiden jeweils wie viel THC und CBD produziert wird7. Man kann also die entsprechenden Gene der Pflanze untersuchen, was in jedem Wachstumsstadium möglich ist. Das ist kaum vereinfacht zu erklären, aber wenn bestimmte Gene vorhanden sind, handelt es sich vermutlich um eine Cannabispflanze und wenn andere bestimmte Gene vorhanden sind, handelt es ich vermutlich um eine Hanfpflanze. Diese genetischen Untersuchungen gehen über die Gene, die mit THC und CBD Produktion in Verbindung stehen hinaus. Es gibt also viele Gene an denen man bestimmen kann, ob man eine Hanf- oder eine Cannabispflanze vor sich hat. Man kann Cannabis Sorten und Hanf Sorten bis auf einige Ausnahmen erfolgreich durch eine Genanalyse unterscheiden doch haben Hanf und Cannabis genetisch deutlich mehr gemeinsam, als sie unterscheidet.
Cannabis wird angebaut, um Blüten zur Medizinischen oder zur Freizeitverwendung zu erzeugen während Hanf als Medizin, Heilmittel, Nahrungsmittel und zur Fasergewinnung angebaut wird. Produkte aus Cannabis können dich ,‚High‘‘ machen, Produkte aus Hanf nicht. Cannabispflanzen gehören zum Großteil zu Pflanzen der Art Cannabis Indica und Hanfpflanzen gehören zum Großteil zu Pflanzen der Art Cannabis Sativa. Cannabis hat einen hohen Gehalt an THC und kann deswegen „High“ machen, Hanf hat einen hohen Anteil an CBD und kann deswegen nicht „High“ machen. Hanf ist legal, Cannabis ist illegal.
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Fragestellungen.
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dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,
Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet
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Quellen
1. “Duden | Umgangssprache | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft,” 2020.
5. Small, E., and Cronquist, A., “A Practical and Natural Taxonomy for Cannabis,”.
Der Hype um CBD Öl ist zu Recht noch lange nicht vorbei.
Jeder hat schon einmal davon gehört. Wer während seines Einkaufs in Drogeriemärkten wie beispielsweise Rossmann aufgepasst hat, ist vermutlich mal über das ein oder andere CBD Produkt gestolpert. Darunter auch das von vielen als Wundermittel bezeichnete und hochgepriesene CBD Öl.
CBD Öl ist ein legales und rein pflanzliches Naturprodukt. Es wird aus der Hanfpflanze gewonnen, hat aber keine psychoaktive Wirkung, kann also nicht „high“ machen und ist deswegen, genauso wie der EU-zertifizierte Nutzhanf aus dem CBD gewonnen wird, vollkommen legal. CBD Öl besteht aus Vollspektrum Hanfextrakt und aus einem Trägeröl. Das Vollspektrum Hanfextrakt ist ein Öl, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird und spiegelt auf natürliche Weise die Inhaltsstoffe dieser wider. Das Trägeröl ist ein Speiseöl. Es gibt verschiedene Trägeröle, die verbreitetsten sind dabei Sonnenblumenöl, Hanföl und Kokosnussöl auch MCT genannt. Die Funktion des Trägeröls ist es die Dosierung zu vereinfachen und die Aufnahme in den Körper zu erleichtern. Die CBD Öle, mit den verschiedenen Trägerölen, unterscheiden sich ausschließlich in ihrem Aroma.
Es gibt viele inoffizielle medizinische Verwendungen von CBD Öl, wobei es zur Behandlung vieler Krankheiten verwendet wird. Dabei gehören Schlafprobleme, chronische Schmerzen, Angstzustände und Entzündungen auf und unter der Haut die durch CBD gelindert werden können1 zu den häufigsten Gründen. Auch als Mittel zur Stressreduzierung und Entspannung wird CBD Öl häufig verwendet.
CBD findet auch medizinische Anwendung als von Ärzten verschriebenes Medikament. CBD kann Tumorzellen beeinflussen, indem es hemmend auf das Wachstum von Tumorzellen bestimmter Tumorerkrankungen wirken kann.2 CBD ist zwar nach derzeitigem Wissensstand nicht dazu in der Lage Krebserkrankungen zu heilen, aber mehrere Versuche haben gezeigt, dass das Wachstum von bestimmten Tumorzellen in der Tat durch CBD gehemmt werden kann, während es keine einschränkende Auswirkung auf das Wachstum gewöhnlicher Zellen hat.2 Jedoch wird CBD in der Krebstherapie meistens als Mittel gegen die diversen Nebenwirkungen der Chemotherapie verwendet, wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schmerzen und Schlafprobleme.3, 4
CBD wirkt sich positiv auf MS und Epilepsie Erkrankte aus. Vor allem in besonders schweren Fällen, in denen herkömmliche Medikamente keine Wirkung zeigen. 1, 5 Ein Medikament für Epilepsiepatienten befindet sich bereits auf dem Markt.6
Auch zeigen mehrere Studien antipsychotische, angstlindernde, entzündungshemmende, schmerzlindernde und anti-asthmatische Wirkungen bei CBD.7 Die meisten Ergebnisse diesbezüglich befinden sich allerdings in einer frühen Phase, sodass Medikamente gegen die zuvor beschriebenen Leiden wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen werden.7
Wir können an dieser Stelle nur über unsere WeBelieve CBD Öle die wir selbst herstellen reden, da unterschiedliche Hersteller unterschiedliche Verfahren und Zulieferer haben und so auch qualitativ und inhaltlich unterschiedliche Produkte herstellen.
Dennoch ist was wir hier zu den Inhaltsstoffen der Öle sagen für viele Anbieter wahr.
WeBelieve CBD Öl besteht aus: Vollspektrum Hanfextrakt und Trägeröl
Ganz simpel.
Die Inhaltsstoffe werden dabei jedoch strengen Kontrollen unterzogen.
Das Hanfextrakt wird aus EU-Nutzhanf gewonnen, der ausschließlich aus pestizidfreiem BIO Anbau stammt. Das Extraktionsverfahren wird dann mit einer schonenden Methode durchgeführt, der sogenannten „Überkritischen CO² Extraktion“. Diese ermöglicht es, die Inhaltsstoffe der Pflanze nicht zu beschädigen und in ihren natürlich auftretenden Verhältnissen zueinander zu erhalten. Auch bei unserem Trägeröl achten wir stets auf eine biologische und nachhaltige Anbaumethode.
Die Frage nach der Herkunft der Rohstoffe offenbart meist ob es sich um eine nachhaltige Herstellung des Produktes handelt. Produkte aus Europa sollten stets die erste Wahl sein. Zu empfehlen sind regionale, EU-zertifizierte Rohstoffe und kurze, nachverfolgbare Transportketten. Optimalerweise wurde das Produkt also in Ihrem direkten Umland produziert. Wenn das nicht möglich ist, sollte es aus Deutschland oder einem EU-Nachbarstaat kommen. So erhalten Sie ein hochwertiges Produkt ohne lange Lieferwege.
Der Anbau spiegelt die Produktqualität wider: Wenn kontrollierter, biologischer Anbau gewährleistet werden kann, so ist die Hanfpflanze frei von unerwünschten Schadstoffen und Pestiziden.
Pflanzenextrakt oder Vollspektrum CBD Öl ermöglichen den Entourage Effekt. Dieser beschreibt ein komplexes Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Inhaltsstoffen der Hanfpflanze, welches die gewünschten Effekte von CBD ermöglichen kann.
Einen genauen Blick auf den CBD Gehalt zu werfen ist wichtig. Dieser sollte am besten unabhängig laborgeprüft und genau angegeben sein. Wenn Sie CBD Öl probieren wollen, dann sollten Sie daran denken, dass es unterschiedliche CBD Konzentrationen in unterschiedlichen CBD Ölen gibt. Es kann zwar nicht zu Nebenwirkungen kommen, aber man sollte wissen, was man zu sich nimmt, um es ggf. auch anpassen zu können.
Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung und sind nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Verhütung von Krankheiten gedacht. Sie ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!
6. “Epidiolex: Cost, side effects, dosage, and more,” 2020.
40g Rucola Salat
1 Baby Romana Salat
½ Teelöffel Salz
1 Teelöffel Zucker
3 Esslöffel Wasser
2 Esslöffel Balsamico
1 Esslöffel kaltgepresstes Hanföl (Die Hanflinge)
2 Esslöffel Olivenöl
Eine Handvoll geröstete Hanfsamen (Die Hanflinge)
Romana und Rucola Salat in mundgerechte Stückchen schneiden und in einer Schüssel vermischen.
In einer kleinen Schale Salz, Zucker und Wasser geben und auflösen lassen. Daraufhin Balsamico, Olivenöl und Hanföl hinzugeben.
Die zubereitete Soße in den Salat hinzufügen und den Salat gut verrühren.
Nur noch die gerösteten Hanfsamen über den Salat streuen, und genießen!
Die Geschichte von Hanf als Pflanze beginnt vor 19 Millionen Jahren, wo Sie im Tibetischen Hochland ihre Ursprünge findet.1 Die Geschichte der medizinischen Verwendung von Hanf beginnt jedoch erst 3000 Jahre vor Christus. Nicht weil Hanf in der Vorzeit als Medizin unbekannt war, sondern weil keine verlässliche Quelle zu einem solch komplexen Thema aus früherer Zeit existiert. Um den medizinischen Gebrauch festzustellen, benötigt man geschriebenen Text. Auf anderen Wegen ist die Verwendung als Medizin kaum zu belegen. Zwar gibt es sehr alte Funde, die Spuren von Hanf an erkrankten und später verstorbenen Menschen fanden, allerdings ist es Spekulation daraus auf eine medizinische Verwendung zu schließen. So beginnt unsere Geschichte der medizinischen Verwendung von Hanf mit den ersten Hochkulturen der Menschheit, die eine ausgefeilte und für uns lesbare Schrift geschaffen haben.
Die Geschichte von Hanf als Medizin beginnt um die Geburt Christi im heutigen China, im ältesten Arzneibuch der Welt, dem Pen-ts'ao ching, welches mündliche Überlieferungen über die Verwendung und Wirkung von Heilmitteln aus bis zu 3000 Jahren vorhergegangener chinesischer Kultur zusammenfasst.2 Dieses erwähnt Hanf als Mittel gegen über 100 Krankheiten, darunter rheumatische Schmerzen, Gicht und Malaria.3 Zu dieser Zeit wurde Hanf im Reich der Mitte zu den fünf wichtigsten Nutzpflanzen gezählt. Es wurde neben seiner Hauptrolle in der Produktion von Textilien, Seilen, Papier und Öl auch als wichtiges Nahrungsmittel angebaut.4
Im 2. Jahrhundert nach Christus beschrieb Hua T'o, ein Arzt der damaligen Zeit und Begründer der chinesischen Chirurgie, Hanf als Schmerzmittel.5 Er soll eine Mischung aus Hanf und Wein verwendet haben, um die Schmerzen seiner Patienten während Operationen zu lindern.6
Durch die große Effektivität von Hanf als Nutzpflanze und seine heilenden Eigenschaften verbreitete er sich ins benachbarte Indien. Dort wurde Hanf wegen seiner vielseitigen Eigenschaften in religiöse Rituale aufgenommen, wodurch es möglich war, die medizinischen Vorteile der Pflanze eingehend zu untersuchen.4 Diese medizinischen Forschungen in der indischen Kultur führten zur Verwendung von Hanf als Analgetikum (schmerzstillendes Mittel), Antikonvulsivum (epilepsiebehandelndes Mittel), Anästhetikum (schmerzausschaltendes Mittel), Antibiotikum und Entzündungshemmer.2 Diese Eigenschaften ermöglichten die Behandlung vieler Krankheiten, darunter Epilepsie, Tollwut, Angstzustände, Rheuma und sogar Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Asthma.2
Hanf breitete sich schon vor seiner Verwendung in der Medizin aufgrund seiner vielseitigen Vorteile als Nahrungsmittel und zu Produktion von Rohstoffen in die westliche Welt aus.
Bis 450 v. Chr. erreichte die Pflanze Mittelmeer, wie ein Bericht des berühmten griechischen Historikers Herodot aus erster Hand belegt.2 Viele verschiedene Zivilisationen zwischen dem Mittelmeer und Indien nahmen in Folge die Hanfpflanze, erst in ihre Kulturen und dann in ihre Medizin auf. So wurde in der Blütezeit der islamischen Kultur die medizinische Wirkung der Pflanze im heutigen Iran erkannt und genaustens studiert. Der persische Arzt Avicenna (980-1037 n. Chr.), bis heute zu finden auf Banknoten der Region, veröffentlichte den "Kanon der Medizin", eine Zusammenfassung des gesamten medizinischen Wissens der damaligen Zeit. Avicenna, bekannt als Allgemeingelehrter, Philosoph und Mediziner war ein einflussreicher Forscher. Sein Werk wurde in der westlichen Medizin bis zum neunzehnten Jahrhundert umfassend studiert und hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte westliche Medizin. Avicenna verzeichnete Hanf als eine wirksame Behandlung unter anderem von Gicht, entzündeten Wunden und schweren Kopfschmerzen.7
Die therapeutische Verwendung von Hanf wurde erstmals 1839 in die moderne westliche Medizin eingeführt, als der irische Arzt William O'Shaughnessy "On the preparations of Indian hemp, or gunjah" veröffentlichte.2 O'Shaughnessy testete die Auswirkungen verschiedener Formen von Hanf an Tieren, um die möglichen Nebenwirkungen des Medikamentes zu bewerten.3 Sich der Unbedenklichkeit des Medikamentes sicher, versorgte er darauf seine Patienten mit Hanfextrakten und entdeckte, dass diese sowohl schmerzstillende als auch beruhigende Eigenschaften hatten.
Die ersten Ergebnisse von O'Shaughnessy, gefolgt von denen anderer Ärzte, führten zu einer raschen Verbreitung von Hanf durch die westliche Medizin der Neuzeit sowohl in Europa als auch in Nordamerika.
Im Jahr 1860 berichtete der Ausschuss für Hanf der Ohio State Medical Society über den Erfolg von Hanf Medikamenten zur Behandlung vieler Beschwerden wie Gonorrhoe, Asthma, Rheuma und starken Magenschmerzen.8 Die Verbreitung von Hanf in der Medizin nahm weiter zu und erreichte seinen Höhepunkt im späten achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert, als er in vielen frei verkäuflichen Arzneimitteln wie der "One day cough cure" (Husten Heilung in einem Tag) gefunden werden konnte.5
Nach seiner Blütezeit in der medizinischen Verwendung in den späten Jahren des 19. Jahrhunderts, begann der Hanfkonsum im frühen 20. Jahrhundert aufgrund einer Reihe von Faktoren zu sinken. Die Entdeckung des Arzneimittels Aspirin in 1897 dämmte die Nachfrage der Hanfpflanze als Analgetikum, also schmerzstillendes Mittel ein, da Aspirin als synthetisches Analgetikum einfach zu produzieren und praktisch zu konsumieren war.2 Zudem machte die Entwicklung von Impfstoffen gegen Krankheiten, den Einsatz von Hanf bei der Behandlung eben dieser Krankheiten überflüssig. 2, 5 Allerdings könnte die Entwicklung der Injektionsnadel und ihre Anwendung auf Opiate als der größte Faktor für den Rückgang des Hanfkonsums angesehen werden.2 Die Methode der Injektionsnadel wirkt schnell und lässt sich gut kontrollieren und Opiate sind in Schmerzlinderung effektiver, wenn auch gefährlicher. Die neu entwickelten Methoden und Medikamente ersetzen Hanf und wirkten stärker und zuverlässiger. Zwar verschwand Hanf als Medikament durch diese Faktoren nicht, besetzte jedoch fortan eine Nische im Markt anders als zuvor als es als Allheilmittel verwendet wurde.
Entgegen der Empfehlung der American Medical Association die riet, dass Hanf aufgrund seiner geringen Toxizität ein medizinischer Wirkstoff bleibt, wurde 1937 trotz Protesten das Marihuana-Steuergesetz erlassen. Dieses untersagte die Verwendung von Cannabis als Arzneimittel in den gesamten Vereinigten Staaten. 1941 wurde Cannabis vollständig aus dem U.S. amerikanischen Arzneibuch entfernt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hanf auch auf globaler Ebene von der UN nicht als Arzneimittel angeführt. In den folgenden Jahrzehnten blieb Hanf als Medizin ungenutzt.5
Dieselben Gründe, die den Rückgang des Hanfkonsums in der Medizin bewirkten, ermöglichten ihm auch seine andauernde Renaissance, die in den frühen 2000er Jahren begann. Medikamente die effektiver, einfacher und stärker wirken, kommen zu ihrem Preis. Personen mit chronischen Schmerzen können Aspirin geschweige denn Opiate nicht täglich verwenden, ohne extreme Nebenwirkungen zu erfahren. Eine fortwährende Opium Epidemie in den Vereinigten Staaten wegen verschreibungspflichtiger Tabletten, und globale Gesundheitsprobleme, denen mit synthetischen Arzneimitteln bisher kein Einhalt geboten werden konnte, bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft und der medizinischen Gemeinschaft. So finden diverse Hanfprodukte auf dem freien Markt wieder Verwendung, beispielsweise bei der Behandlung von Schmerzen, Übelkeit und Schlafproblemen. Auch in Verschreibungspflichtigen Arzneimitteln findet Hanf heute wieder Anwendung, zum Beispiel in zugelassenen Medikamenten gegen Epilepsie und Multiple Sklerose.9 10
So endet diese Geschichte, wie sie begonnen hat. Mit den großartigen Entdeckungen über eine Pflanze, deren Anwendungsgebiete in der Medizin unerschöpflich scheinen. Allein im Februar 2020 befanden sich 25 verschiedene Anwendungsgebiete von Medikamenten auf CBD Basis im Test, und diese Statistik beinhaltet lediglich EU Staaten.11 Bisher hat es den Anschein, als sei in dieser Entwicklung kein Ende in Sicht und so erlebt Hanf in seiner medizinischen Verwendung eine andauernde Renaissance die zum Wohlergehen von Millionen von Menschen beitragen kann.
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Quellen:
1. Russo, E. B., “The Case for the Entourage Effect and Conventional Breeding of Clinical Cannabis: No "Strain," No Gain,” Frontiers in plant science, V. 9, 2018, p. 1969.
2. Zuardi, A. W., “History of cannabis as a medicine: a review,” Revista brasileira de psiquiatria (Sao Paulo, Brazil : 1999), V. 28, No. 2, 2006, pp. 153–157.
3. Mack, A., and Joy, J. E., “Marijuana as medicine?: The science beyond the controversy,” National Academy Press, Washington, D.C., 2001, 199 pp.
4. Touw, M., “The religious and medicinal uses of Cannabis in China, India and Tibet,” Journal of psychoactive drugs, V. 13, No. 1, 1981, pp. 23–34.
5. Mikuriya, T. H., “Marijuana in medicine: past, present and future,” California Medicine, V. 110, No. 1, 1969, pp. 34–40.
6. Li, H.-L., “An archaeological and historical account of cannabis in China,” Econ Bot, V. 28, No. 4, 1973, pp. 437–448.
7. Mahdizadeh, S., Khaleghi Ghadiri, M., and Gorji, A., “Avicenna's Canon of Medicine: a review of analgesics and anti-inflammatory substances,” Avicenna Journal of Phytomedicine, V. 5, No. 3, 2015, pp. 182–202.
8. McMeens RR., “Report of the Ohio State Medical Committee on Cannabis Indica.,” Transactions of the Fifteenth Annual Meeting of the Ohio State Medical Society of Ohio White Sulphur Springs, V. 1860.
9. “Sativex (nabiximols) | MS Trust,” 2020
10. World Health Organisation, “CANNABIDIOL (CBD),”.
11. “Clinical Trials register - Search for cannabidiol,” 2020.